Die weltweit größte Studie zum Status Quo der Kommunikations- und PR-Branche – der European Communication Monitor (ECM) 2020 – wurde heute veröffentlicht. Demnach hat die PR-Branche in Europa Kompetenzlücken in den Bereichen Technologie und Datenmanagement. Ethische Herausforderungen wachsen durch digitale Kanäle und empirische Belege für Nachholbedarf bei der Gleichstellung.
Ein renommiertes Forscherteam unter Leitung von Professor Ansgar Zerfaß (Universität Leipzig) hat über 2.300 Kommunikatoren aus 44 Ländern befragt. Die aktuelle ECM-Studie behandelt folgende Themen:
- Ethik: Digitale Kommunikationskanäle führen häufiger zu moralischen Dilemmata – aber Kodizes der Branchenverbände werden selten genutzt und nur wenige haben sich in ethischen Fragen qualifiziert
- Gleichstellung: Drei von vier Kommunikationsabteilungen und -agenturen beschäftigen mehr Frauen als Männer – aber nur jede zweite Führungskraft ist eine Frau, in Deutschland sogar nur eine von dreien
- Cybersicherheit: Kommunikationsverantwortliche befürchten Hackerangriffe auf Webseiten und Social-Media-Accounts, werden jedoch selten bei Präventionsmaßnahmen eingebunden
- Kompetenzen: In den Bereichen Technologie und Datenmanagement klaffen Kompetenzlücken bei Kommunikatoren, obwohl im Schnitt 19 Tage pro Jahr in Fortbildungen investiert wurde