LPRS-Forum: Personaler & PR-ler kommen sich näher

Am vergangenen Freitag fand in Leipzig das 8. LPRS-Forum statt. Die Vereinigung der Leipziger PR-Studenten bewies einmal mehr in beeindruckender Form, was Initiative und Engagement möglich machen. Das Thema war in diesem Jahr: “PR versus HR: Wer hat die Lizenz zur Personalkommunikation?”. Es ging also um Employer Branding und Arbeitgeberkommunikation.

Das Forum eröffneten Manuel Wecker, Vorstandsvorsitzender des LPRS e.V. und Jannis Tsalikis, Director Brand & Talent Consulting MSLGROUP Germany GmbH, mit einer schmissigen Einführung ins Thema.

PR-versus-HR-Employer-Branding

 

Kern der Abendveranstaltung war eine Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Wolfgang Jäger (Hochschule Rhein-Main, Schwerpunkt Personalführung), Sven Kahn (Sprecher Personal und Soziales, Robert Bosch GmbH), Dr. Martin Meyer (Leiter Corporate Social Responsibility, F. Porsche AG), Nerses Chopurian (Managing Partner pioneer communications GmbH) und Moderator Wolf Reiner Kriegler (Geschäftsführer Employer Branding Akademie).

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Die Conclusio der Diskussion: Die Aufgaben des Employer Brandings haben in den vergangenen zehn Jahren an Volumen und Qualität deutlich zugenommen und werden nicht zuletzt im Zuge des demografischen Wandels weiter an Bedeutung gewinnen. HR und PR sind gut beraten, sich an einen Tisch zu setzen und sich stärker für die Perspektive des jeweiligen Gegenübers zu interessieren.

Weiterhin werden bei der gemeinsamen Zielsetzung die Gewinnung neuer Mitarbeiter und die Bindung der Belegschaft an vorderster Stelle stehen. Aber auch die zukunftsgerichtete Weiterentwicklung der Leistungen für Mitarbeiter und deren Vermarktung nach innen und außen, die erfolgreiche Positionierung der HR-Kompetenz eines Unternehmens oder der Umgang mit HR-relevanten Krisensituationen in Change-Prozessen stehen auf der Liste der Aufgaben des modernen Employer Brandings ganz oben. Ich würde noch die wachsende Relevanz transnationaler HR-Strategien in globalisierten Eco-Systemen ergänzen wollen.

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Kontrovers wurde diskutiert, ob in solchen Prozessen HR oder PR die Verantwortung haben sollte. Letztlich wird sich wohl nur eine Form der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit mit klarer Verantwortungsverteilung durchsetzen. Von zentraler Bedeutung für erfolgreiches Employer Branding und vor allem für dessen budgetäre Ausstattung ist jedoch die Frage, inwieweit HR und /oder PR in der Lage sind, das Top Management von der strategischen Bedeutung zu überzeugen. Gerade an dieser Stelle ist anscheinend bei vielen Organisationen noch deutlich Luft nach oben – oder die Schmerzen sind noch nicht groß genug.

Dabei ist es offensichtlich: Ohne qualifizierte Mitarbeiter muss sich kein Unternehmen weitere Gedanken über seine zukünftige Entwicklung oder seine “Licence to operate” machen. Der schon oft in Unternehmen gehörte Satz “Ohne Kunden wäre hier nichts los” wäre leicht anzupassen.

Neben dem LPRS-Forum, das am Folgetag den über 150 teilnehmenden Studenten, Alumnis, Förderern des Vereins und Hochschulvertretern noch eine Reihe von Workshops bot, gab es es noch das Karrieretreffen. In einem Speed-Dating-Format hatten Studenten jeweils sieben Minuten Zeit, mit Vertretern aus Industrie und Agenturen über Karrierewege in der PR, Einstiegsmöglichkeiten, Trainee- oder Praktikumsangebote zu sprechen.

Seinen krönenden Abschluss wird die jährliche Veranstaltung wohl wieder in einer der legendären Alumni-Partys gehabt haben – das ist aber nur eine Mutmaßung … Auch das Rahmenprogramm war übrigens gut gewählt. So hatten die Besucher des LPRS-Forums noch die Möglichkeit, sich am Wochenende unter die gut 20.000 Besucher des Leipziger Wave-Gotic-Treffens zu mischen.

LPRS Forum Leipziger Volkszeitung PR & HR

Auch wenn es das LPRS-Forum (noch) nicht auf die Titelseite der Leipziger Volkszeitung schaffte, war es ein hervorragender Treffpunkt für interessante Themen, spannenden Austausch und Netzwerken. Die perfekte Organisation und inhaltliche Ausgestaltung durch die Mitglieder der LPRS verdient auch in diesem Jahr ein großes Kompliment.

Veröffentlicht von

Michael Grupe

Michael Grupe, Vorstand, Vorstandsmitglied, Kommunikationsagentur Fink & Fuchs Public Relations AG, Wiesbaden, Berlin, München