Studie Social Media Governance 2011 veröffentlicht

Kompetenzen, Strukturen und Strategien von Unternehmen, Behörden und Non-Profit-Organisationen für die Online-Kommunikation im Social Web

– 70 Prozent der Unternehmen nutzen Social Media zur Kommunikation
– Governance-Strukturen entwickeln sich, aber langsamer als erwartet
– Hoher Aufwand und Kontrollverlust bremsen die Entwicklung

Leipzig/Wiesbaden, 23. August 2011 – Trotz steigender Investitionen und zunehmender Nutzung werden die Potenziale von Social Media für die Kommunikation von vielen Unternehmen, Non-Profit-Organisa-tionen, Behörden und Verbänden bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Dies zeigt die Studie „Social Media Governance 2011″, die die Universität Leipzig gemeinsam mit der Fink & Fuchs Public Relations AG und dem Magazin pressesprecher nach der Pilotstudie 2010 in diesem Jahr zum zweiten Mal durchgeführt hat. Befragt wurden 596 Kommunikationsverantwortliche im deutschsprachigen Raum. Die Studie erhebt den Status quo der Social Media Governance, also die Ausprägung von Ordnungsrahmen für das strategische Management von Social-Media-Aktivitäten in deutschsprachigen Organisationen. Sie identifiziert Einflussfaktoren und Voraussetzungen für Kommunikation im Social Web und untersucht die damit verbundene Veränderung des Arbeitsalltags und der notwendigen Kompetenzen.

Kernergebnisse:

  • Social Media erhöhen den Druck im Tagesgeschäft von PR-Professionals. Die Mehrheit empfindet den Zwang, „always on” zu sein, und 30 Prozent halten die damit verbundene Mehrarbeit für nicht zu leisten.
  • Hoher Aufwand (76,0 Prozent) und potenzieller Kontrollverlust (54,9 Prozent) gelten als größte Hindernisse der Social-Media-Nutzung.
  • Im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung nutzen Kommunikations-verantwortliche das Social Web deutlich intensiver, aber nur 22,8 Prozent bewerten die eigene Social-Media-Kompetenz als hoch.
  • Trainingsangebote fehlen primär bei Evaluation, Strategie und Planung.
  • 71,3 Prozent aller Organisationen setzen Social Media aktiv für Kommunikation ein (Vorjahr 54,3 Prozent). Trotz deutlichem Zuwachs liegt die Entwicklung hinter den optimistischen Vorjahreserwartungen.
  • Fast jede dritte Organisation (28,7 Prozent) ist nicht im Social Web aktiv.
  • Zwei Drittel haben Social-Media-Kommunikationsstrategien, meist für einzelne Plattformen (43,8 Prozent), nur 20 Prozent für das Gesamtunternehmen.
  • Governance-Strukturen für Social Media wurden bei der Mehrzahl weiter ausgebaut. Das betrifft insbesondere technische Ressourcen, das Commitment des Top Managements sowie Social Media Guidelines.
  • Kaum Fortschritte gibt es bei Kennzahlen für die Erfolgskontrolle.
  • Eine partizipative Unternehmenskultur, Voraussetzung für die offene Kommunikation im Internet, bescheinigen sogar weniger Befragte als im Vorjahr.
  • Nur etwa ein Drittel der Befragten hält die eigene Organisation für gut gerüstet für Social Media.

Weitere Informationen:

Charts

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Social-Media-Governance-2011-Arbeitsalltag
Arbeitsalltag

Social-Media-Governance-2011-Hindernisse
Bewertung

Social-Media-Governance-2011-Weiterbildung
Qualifizierungsbedarf

Social-Media-Governance-2011-Verbreitung-Strategien
Verbreitung Strategien

Social-Media-Governance-2011-Governance
Governance-Modell

Kurzprofil der Universität Leipzig, Abteilung Kommunikationsmanagement und Public Relations

Die Universität Leipzig gilt als einer der führenden Forschungsstandorte und Think Tanks für Kommunikationsmanagement und Public Relations in Europa. Im Master-Studiengang Communication Management (Nr. 1 im Ranking der deutschen PR-Studiengänge 2010) werden Unternehmensführung und Kommunikation erstmalig in Deutschland konsequent integriert. Die Forschungsleistung der Abteilung kommt in über 70 deutsch- und englischsprachigen Büchern und über 300 Fachbeiträgen zum Ausdruck. » www.communicationmanagement.de

Kurzprofil Fink & Fuchs Public Relations AG

Fink & Fuchs Public Relations AG ist die Agentur für erfolgreiche Technologie- und Innovationskommunikation. Das 1988 gegründete Unternehmen beschäftigt in Wiesbaden und München rund 70 Mitarbeiter und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2010 einen Honorarumsatz von 5,6 Mio. Euro. In den Marktfeldern Informations-technologie und Telekommunikation, Consumer Tech sowie Energie, Umwelt und neue Materialien betreut die Agentur derzeit PR-Mandate und Social Aufgaben von ca. 50 Kunden. In den vergangenen Jahren wurde die Agentur mit 22 Kommunikationspreisen ausgezeichnet.

Kurzprofil Magazin Pressesprecher

Das Magazin pressesprecher ist die zentrale Plattform der deutschsprachigen Kommunikationsszene. Das Magazin berichtet über wissenschaftliche Hintergründe, aktuelle Ereignisse und über medien- und berufspolitische Entwicklungen. pressesprecher erscheint im Verlag Helios Media. » www.pressesprecher.com

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Appendix: Eckdaten und Kernergebnisse der Studie

Studie „Social Media Governance 2011 – Kompetenzen, Strukturen und Strategien von Unternehmen, Behörden und Non-Profit-Organisationen für die Online-Kommunikation im Social Web”

Studiengegenstand:
Status quo der Social Media Governance, also der Existenz von Ordnungsrahmen für das strategische Management von Social-Media-Aktivitäten in deutschen Organisationen. Identifikation von Einflussfaktoren, Chancen, Risiken und Grundlagen für Kommunikation im Zeitalter des interaktiven Internets sowie die damit verbundene Veränderung des Arbeitsalltags und der notwendigen Kompetenzen.

Begriffliche Einordnung:
Governance bezeichnet in der sozialwissenschaftlichen Fachdiskussion die institutionellen Strukturen und die Prozesse der Interdependenzbewältigung zwischen verschiedenen Akteuren. Social Media Governance umfasst analog die strategische Gestaltung und Realisierung solcher Ordnungsrahmen für Social Media und ist eine unabdingbare Voraussetzung für deren erfolgreiche Etablierung in Organisationen.

Stichprobe:
596 Kommunikationsmanager aus börsennotierten und nicht börsennotierten Unternehmen, Behörden, politischen Organisationen oder Verbänden und Non-Profit-Organisationen in Deutschland, Schweiz und Österreich, darunter 30 Prozent mit Leitungsfunktion.

Initiatoren:
Gemeinschaftsprojekt der Universität Leipzig, des Magazins pressesprecher (Berlin) und der PR-Agentur Fink & Fuchs Public Relations (Wiesbaden). Ergebnisse verfügbar unter www.socialmediagovernance.eu